Unser Auge ist das Fenster zur Seele, und das Fenster des Auges ist die Hornhaut. Die Rolle der Zähne im Bereich der Ophthalmologie ist weitgehend unbekannt. Die Osteo-odonto-Keratoprothese (OOKP) ist ein medizinisches Verfahren zur Wiederherstellung des Sehvermögens bei schweren Fällen von Hornhaut- und Augenerkrankungen. Dabei wird meist ein Zahn, vorzugsweise ein Eckzahn, vom Patienten oder einem Spender entnommen. Ein Teil des Zahns zusammen mit dem umliegenden Knochen wird verwendet, um einen optischen Zylinder zu stützen und das Sehvermögen wiederherzustellen. Dies ist ein neuer Hoffnungsschimmer für Millionen von Menschen, die an vollständiger Blindheit leiden, jedoch einen intakten Sehnerv und eine gesunde Netzhaut haben.
Eine Vielzahl von infektiösen und entzündlichen Augenerkrankungen stellt die Hauptursache für Hornhauterkrankungen dar. Die perforierende Keratoplastik ist die übliche Behandlungsmethode für Hornhauterkrankungen. Ist jedoch die okulare Oberfläche stark beeinträchtigt, ist die perforierende Keratoplastik erfolglos. In solchen Fällen stellt die Keratoprothese eine realisierbare Option zur Wiederherstellung des Sehvermögens dar, bei der ein Acrylimplantat aus Kunststoff in einem Stück des Zahns des Patienten und des umgebenden Knochens gehalten und in ein Hornhautgewebe eingesetzt wird, in das eine Polymethylmethacrylat-Optik zementiert wird. Die leere Zahnextraktionshöhle des Patienten wird mit einem Knochentransplantat gefüllt, um eine spätere prothetische Rehabilitation zu ermöglichen.
Auch wenn die OOKP-Operation äußerst anspruchsvoll und zeitaufwendig ist, sind die Ergebnisse äußerst lohnend, da der Patient möglicherweise die Lebensqualität zurückerlangen kann, die er einst genossen hat. Die Verwendung eines Zahns als Augenimplantat ist eine solche kreative Lösung, die zukünftige interprofessionelle Ansätze in der ophthalmologischen Praxis inspirieren könnte, um den Patienten die bestmögliche Versorgung zu bieten.